Aufgrund der aktuellen Lage müssen wir unser Frühjahrskonzert leider absagen.
Nirgends is so sche wie bei da Blasmusi! Des denkt sich aa unser „Bayrischman in Isen“ auf der Suche nach der perfekten Veranstaltung. Habts aa ihr a schene Zeit mit da Blaskapelle Isen und kemmts vorbei am 20./21./22.3.2020 zu unserm Frühjahrskonzert! #aufgspuitwead
Isen – Ein voller Erfolg war die „Lange Nacht der Musik“ der Isener Blaskapelle. Sie lockte weit über 700 Zuschauer in den Meindl-Park und weckte Erinnerungen an die legendäre Marktnacht. Das Open-Air-Ambiente offenbarte den ganzen Charme des Geländes am Freizeitheim und war Garant für Party-Stimmung bis weit nach Mitternacht. Fußballfans konnten sich im Fußballer-Stüberl nebenan über den aktuellen Stand beim Championsleague-Finale informieren. „So viel war schon lange nicht mehr los in Isen“, freute sich ein jugendlicher Zuschauer.
Die
unterschiedlichen Musikgruppen sorgten nicht nur für einen Wettstreit
der Musikstile, sondern auch für ein Gipfel-Treffen der Generationen.
Während der Nachmittag mit Blasmusik und Chorgesang zum gemütlichen
Ratsch einlud, ging es abends mit Rockmusik made in Isen lautstark zur
Sache. Den Anfang machte um 16 Uhr der Blaskapellen-Nachwuchs, dem sich
der Kinderchor Isen, der Kirchenchor Isen-Lengdorf und der Gospelchor
Lengdorf anschlossen. Ein beeindruckendes Comeback legten der Festchor
Isen-Lengdorf und die Liedertafel Isen hin, die jeweils unter neuer
musikalischer Leitung pure Lust am Singen versprühten. Die Liedertafel,
die heuer ihr 150-jähriges Bestehen feiert, wagte sich erfolgreich nicht
nur an „Die kleine Kneipe“.
Gewohnt
frech präsentierte sich dACor unter der Leitung von Andrea Traber.
Ringsgwandls „Unser Dorf muaß schiacha werdn“ sang man als kleinen
Seitenhieb Richtung „Burgamoasta und Gemeinderat“. Was ein gutes
Blasorchester drauf hat, demonstrierten anschließend die Veranstalter
selbst. Höhepunkt war John Miles „Music Was My First Love“, das durch
die „Night of the Proms“ bekannt ist, wo Klassik auf Pop trifft. Wie es
klingt, wenn Blasmusik auf Rockmusik trifft, zeigten nach den „Pinklers“
die „Gefälschten Polnischen Papiere“, die in Ersatzbesetzung antraten
und die Blaskapellen-Chefin Regina Kellner am Waldhorn verpflichtet
hatten. Bei „You Can’t Always Get What You Want“ sang und schwelgte auch
das Publikum mit.
Ihre erste im
Studio produzierte EP stellte „High Priority“ vor. Die Isener Newcomer
überzeugten mit waschechtem Grunge-Sound und kraftvollen Texten. Lob von
allen Seiten gab es für „Epos-X“ und ihre „Prophetin“ alias Sängerin
Conny Lösel für die selbst komponierten Songs mit deutschen Texten.
Bandleader Rainer Pollmann war vom Flair der Langen Nacht der Musik so
angetan, dass er diese am liebsten als Dauereinrichtung sähe. Für
ausgelassene Stimmung sorgte schließlich „Mad March“ mit ultimativen
Partyknallern. Gleich beim ersten Stück „Wenn Inge tanzt“ gab es kein
Halten mehr bei den Zuschauern und im lichtdurchfluteten Meindl-Park
ging die Post ab. (Albert Zimmerer)
Wie vielschichtig Orchestermusik sein kann, demonstrierte die Blaskapelle Isen eindrucksvoll beim Frühjahrskonzert in der Schulturnhalle.
Isen – Am Ende gab es nicht nur vom begeisterten Publikum einen großen Applaus, sondern auch von der musikalischen Leiterin Regina Gaigl. Bei ihrer launigen Begrüßung hatte die zweite Regina der Führungsriege, Regina Kellner, ihren „bunt gemischten Haufen mit demselben Ziel“ vorgestellt. Man sei allein schon beruflich breit aufgestellt, „von der Zahnärztin bis zur Triebwerksmechanikerin“.
Hoch
motiviert legte das Orchester mit dem Konzertmarsch „Kaiserin Sissi“
einen Bilderbuchstart hin. Markant unterlegt wurde der Klangteppich vom
Kontrabass, schwungvoll gespielt von Simone Riepl. Die ganze Dramatik
des Romans „Moby Dick“ war im Anschluss spürbar, Gänsehaut inklusive.
Die fünf Szenen „Of Sailors and Whales“ verlangten den 64 Musikern alles
ab. Rhythmus- und Tempowechsel erforderten Konzentration und lösten
einen feurigen Disput zwischen den Registern aus.
Wem
das zu viel Spannung war, der wurde mit der Serenade von Derek
Bourgeois und heiteren, beschwingten Melodien aus „My Fair Lady“
entschädigt. Mit Witz und Routine führten Gerti Jell und Lukas Fichtner
durch das zweistündige Programm. Das Medley aus dem Disney-Film
„Aladdin“ wurde passend mit Wunderlampe und kostümiert anmoderiert.
Überhaupt
ist der Spaß an Musical- und Film-Musik dem Orchester förmlich
anzusehen. Auch beim Stück „Baba Yetu“, das ganz dem Flöten-Register
vorbehalten war, wagte man sich an einen Titelsong, diesmal aus dem
Strategiespiel „Civilization IV“. Was Boomwackers sind, wurde dem
staunenden Publikum mit einer Einlage vorgeführt: Den bunten
Kunststoffröhren entlockte man gekonnt die Melodie zu „Pink Panther“.
Eine
kleine Instrumenten-Kunde zum Thema Saxophon gab es vor dem Stück
„Saxpack“ von Otto M. Schwarz. Hier verausgabte sich Andreas Scheibner
als Solist gleich an zwei Instrumenten und zeigte, dass er Jazz im Blut
hat. Als weitere Solistin ist Helena Fichtner hervorzuheben. Ihre
Wohlfühlstimme passte trefflich zu „Feeling Good“ von Anthony Newly.
Dass sie gesanglich auch mit ihrem Bruder Lukas harmoniert, zeigte
Fichtner bei der Zugabe, dem Song „Don’t Stop Believing“ der Band
Journey. Zuvor durfte bei 80er-Kultsongs von „Skandal im Sperrbezirk“
bis „Sternenhimmel“ mitgewippt und nicht nur heimlich mitgesungen
werden.
Weitere Aufführungen des Frühjahrskonzerts gibt es am Freitag, 12. April, und Samstag, 13. April, jeweils um 20 Uhr.
Ein krönender Abschluss ihres Festjahres zum 60-jährigen Bestehen gelang der Isener Blaskapelle mit einem Bayerischen Abend. Die zwei Vorstellungen im Klement-Saal waren mit jeweils 350 Zuschauern bis auf den letzten Platz ausverkauft.
VON ALBERT ZIMMERER
Isen
– Nachdem zwei Jubiläums-Veranstaltungen dem Regen zum Opfer fielen,
passte diesmal alles. Die Stimmung vor und auf der Bühne war geradezu
überschwänglich. Den Mitwirkenden sah man den Spaß am Spielen an und der
Zusammenhalt innerhalb der Kapelle wurde hörbar. Wie 2014 und 2016
bewiesen die Organisatoren um Regina Kellner und Regina Gaigl wieder ein
glückliches Händchen mit der Programmgestaltung. Das Konzept mit drei
Bühnen und mehreren Ensembles sorgte für nahtlose Übergänge und
eröffnete den jungen Musikanten den nötigen Raum, um ihre Vielfalt
aufblühen zu lassen.
So durften
sich die einzelnen Register mit jeweils eigenen Stücken auf den beiden
Nebenbühnen beweisen, ob als derbes Blechquintett, flottes Holzquintett,
filigranes Flötenquartett oder zünftige Altbayerische Kapelle. Das
„Böhmische“ Ensemble startete schwungvoll mit der Polka „Nechod k nam“
von Josef Konecny, übersetzt „Es ist schön, bei euch zu sein“. Noten und
Text waren im Programm abgedruckt und luden die Zuschauer zum Mitsingen
ein, ebenso beim Stück „Böhmischer Traum“ von Norbert Gälle.
Auf
der Hauptbühne zeigte die Blaskapelle unter der Leitung von Regina
Gaigl ihre hohe Qualität als Konzertkapelle, vor allem beim Stück „Auf
einem persischen Markt“. Höhepunkt des zweiten Teils war die Valentinade
„Das Clownsduett“. Hier stellten Regina Kellner und Leni Fichtner
einmal mehr ihr komödiantisches Talent unter Beweis. Das Duett mit den
Okarinas gelang dabei erst nach diversen Hürden.
Schmunzeln
durfte man auch beim Handy-Song, den Sebastian Schart mit einem
Augenzwinkern vortrug, ebenso wie bei den „Isener Dirndln“. Helena und
Sarah Fichtner sowie Tanja Lechner und Maria Gfüllner überzeugten mit
„Bayernland“ auch gesanglich.
Durch
das Programm führten Gerti Jell und Franz Windshuber mit Witz und
Charme. Als kleines Dankeschön wurde zum Abschluss den beiden Reginas,
Kellner und Gaigl, jeweils ein originelles T-Shirt überreicht. Der
Spruch darauf lautete „Extra Bavariam non est vita, et si est vita, non
est ita“ und wird dem Vater der bayerischen Geschichtsschreibung
Aventinus zugeschrieben. Prompt wusste jemand aus dem Publikum die
Übersetzung „Außerhalb von Bayern gibt’s kein Leben. Und wenn doch, dann
kein solches.“
Nach dem gemeinsam
gesungenen „Kein schöner Land“ traten die Konzertbesucher gut gelaunt
den Heimweg an. Ein Besucher sprach mit seinem Lob sicher allen aus dem
Herzen: „Richtig guad gmacht!“